14. Jahrhundert Hand Heller

... HANDEL + HANDWERK

Obwohl Bayreuth an der Handelsstraße von Nürnberg nach Leipzig liegt beseht die wirtschaftlich Funktion der Stadt in erster Linie in der eines regionalen Markt- und Handelsorts. Warenumschlag und Fernhandel spielt eine nicht unbedeutende aber eher untergeordnete Rolle. Das Handwerk deckt dementsprechend schwerpunktmäßig die regionalen Grundbedürfnisse. Eine Steuerliste aus den Jahr 1444 dokumentiert das ganze Spektrum städtischen Handwerks vom Bader bis zum Zimmermann. Trotzdem stammen gerade hochwertige Güter nur selten aus Bayreuther Werkstätten, sie werden überwiegend, auch aus dem Ausland, importiert (1).

Unter den Handwerkern stehen besonders die Bayreuther Tuchmacher und Färber in hohem Ansehen. Ihre wichtige Rolle für den für dem Wirtschaftsraum Bayreuth zeigt die Bayreuther Satzungen und Ordnungen der Handwerkszünfte im Stadtbuch von 1464, die sie an erster Stelle führt, gefolgt von Fleischhauer, Lederer, Schuster, Bäcker, Bierbrauer und Zinngieser (2).

Handel mit Wolle und Tuchen aus Bayreuth ist für Eger und Nürnberg dokumentiert. In Steuerlisten läst sich überdies der überregionale Handel mit Bayreuther Waren nach Amberg, Bamberg, Coburg, Eger, Erfurt, Frankfurt, Leipzig, Magdeburg, Nürnberg, Lübeck, Regensburg und Würzburg sowie der Import von Salpeter aus Leipzig, u.a. Schwefel, Glocken und Kunst aus Nürnberg, Wein aus Bamberg, Salz aus Amberg und Wachs aus Eger nachweisen (3). Güterumschlag- und Handelsplatz war auch in Bayreuth der Markt(Platz) mit seinen Lagerhäusern und den umliegenden Wirtshäusern in ihrer Funktion als Vermittlungsstellen. Als Markttage sind für Bayreuth der donnerstägliche Wochenmarkt und als Hauptmärkte "Wachskirchwey“ (Lichtmess), "Pfingstkirchwey“ und "Kalte Kirchwey“ (Martini) überliefert (4).


1) Trübsbach 1993, S. 57

2) Segl 1995, S. 87

3) Segl 1995, S. 78ff.

4) Trübsbach 1993, S. 57

Bild: © Holger Heid